TuNa

Verbindung von Tufting und Nadelvlies zur Herstellung eines klebstofffreien und recyclingfähigen textilen Bodenbelags

Das Ziel des Projektes ist die Entwicklung eines Verfahrens zur Herstellung klebstofffreier und damit recyclingfähiger getufteter textiler Bodenbeläge, die eine möglichst hochwertige Beanspruchungsklasse ermöglichen und sich nach der Nutzung einfach wieder auftrennen lassen.

Der Ansatz ist eine klebstofffreie Verbindung zwischen Nutzschicht und Rücken durch rein mechanisches Vernadeln. Es werden die relevanten Einflussparameter des Tuftens, der Vliesstoffherstellung und der Vernadelung auf die Qualität der Verbindung und des textilen Bodenbelags sowie die Recyclingfähigkeit des Produkts ermittelt. 

Textile Bodenbeläge haben mit einem Umsatz von 424 Mio. € im Jahr 2023 einen Anteil von ca. 20 % am deutschen Bodenbelagsmarkt. Dabei ist die Tuftingtechnologie das verbreitetste Verfahren zur Herstellung textiler Bodenbeläge [NN23b, GVW18]. Bei einem Verbrauch von rund 20 Mio. m² getufteter textiler Bodenbeläge im Jahr 2022 in Deutschland [NN22b] und einer allgemeinen Nutzungsdauer von 10 Jahren und einer durchschnittlichen Flächenmasse von 1700 g/m² [Goe09] errechnen sich für das Jahr 2033 rund 34 kt zu entsorgende Tuftingbeläge. Diese sind aufgrund der Verbindung verschiedenster Materialien, welche schlecht oder gar nicht voneinander getrennt werden können, nicht kreislauffähig. Klebstoffe wie Latex oder Ethylenvinylacetat (EVA), die zur Verbindung der Lagen dienen, sind nicht mehr rückstandlos von dem Textil zu entfernen.

In der Abbildung ist ein schematischer Vergleich zwischen der herkömmlichen und der neuartigen Lagenverbindung eines Tuftingbelags gezeigt. 

Im Forschungsvorhaben soll daher ein Prozess zur mechanischen Verbindung der verschiedenen Lagen durch Vernadeln entwickelt werden. Dadurch kann auf die Verwendung von Klebstoff verzichtet und gleichzeitig eine Flächentrennstelle zur Trennung der Lagen nach der Nutzung geschaffen werden.

Projektdetails

Projektleiter
01.07.2025 – 30.06.2027

 

FKZ: 01IF23673N​

gefördert durch:
Bundesministerium für Klimaschutz (BMWK)

Fördersumme: 450.000 €